navabi erregte während der Fashion Week in Berlin Aufsehen. Das Modeunternehmen schickte ein nacktes Plus Size Modell durch Berlin’s Strassen.
Auf der Website navabi.de steht dieses Statement zu lesen:
„Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. (…)“*
Von Konfektionsgrößen ist hier keine Rede – selbstverständlich nicht. Sie finden, wir tragen dick auf, wenn wir das deutsche Grundgesetz zitieren? Die Antwort lautet: JA und NEIN.
JA – denn in der Theorie darf eine Frau mit Größe 52 nicht anders behandelt werden als eine Frau mit Größe 38.
NEIN – denn in der Realität gibt es weltweit unzählige Frauen, deren Konfektionsgröße ihr Leben beeinträchtigt. Sie bringen weit mehr Kilos auf die Waage als ein Size-Zero-Model. Es handelt sich keineswegs um ein Minderheitsproblem. Wieso fehlt also das Angebot an bezahlbarer Designermode komplett?
Das Szenario: Enge Umkleidekabinen im hintersten Ladenwinkel, da wo die „großen Größen“ hängen. Unförmige sackartige Kleidung, die billig wirkt und dafür viel zu teuer ist. Oder die Option, zum Designer zu gehen und sich in aller Heimlichkeit eine exklusive Maßanfertigung zu bestellen. Realistische Alternative oder Diskriminierung?
Nach diesem Stand der Modebranche müssten eigentlich viel mehr Frauen ab Größe 42 nackt durch Berlin und alle anderen Städte irren, auf der Suche nach Bekleidung, die ihrem Stil entspricht. Bekleidung, die ihre Persönlichkeit widerspiegelt, sowohl privat als auch beruflich. Genau wie alle anderen.
Unser Model trägt Größe 48. Sie lief stellvertretend für viele selbstbewusste und modische Frauen, die sich mit dieser Situation nicht mehr abfinden wollen.
Wir möchten mit dieser Aktion Augen öffnen und der Modewelt einen Spiegel vorhalten. Die Berlin Fashion Week mit ihrer Einschränkung auf „Designergrößen“ bot uns den richtigen Rahmen. Es war kein Angriff auf die Modebranche. Ganz im Gegenteil. Es war und ist ein Appell, ein Angebot für eine engere Zusammenarbeit mit Designern, Marken und allen, die eine bessere Zukunft mitgestalten wollen.
Unsere Vision lautet „create and deliver happiness“: Wir möchten unseren Kundinnen Lebensfreude vermitteln. Und dafür müssen wir Wagnisse eingehen, denn den Status Quo akzeptieren wir nicht. Wir können das nicht. Es mag rebellisch wirken, es ist vielleicht provokant, aber es entspricht unserem Selbstverständnis. Für uns kommen zuerst unsere Kundinnen und ihr „Recht“ auf hochwertige und anspruchsvolle Kleidung jenseits der Größe 42.
Dafür arbeiten und leben wir. Aktuell in über 30 Ländern weltweit und das ist erst der Anfang!
Endlich – navabi
Bild: navabi.de