Plus-Size-Repräsentation in der Mode: Stillstand statt Fortschritt?

Die Modebranche steht erneut in der Kritik, wenn es um die Repräsentation von Plus-Size-Personen geht. Eine aktuelle Analyse der Frühjahr/Sommer 2025 Kollektionen zeigt, dass nur ein minimaler Anteil der gezeigten Outfits Plus-Size-Größen umfasste. Von insgesamt 8.763 Looks waren lediglich 0,8 % für Plus-Size-Models gedacht, während 4,3 % auf Mid-Size entfielen und satte 94,9 % den Standardgrößen entsprachen. Diese Zahlen zeigen keine nennenswerte Verbesserung im Vergleich zu den Vorjahren und verdeutlichen, dass das Versprechen vieler Marken, inklusiver zu werden, nicht konsequent eingehalten wird.

Besorgniserregend ist zudem die Tendenz, dass extrem schlanke Körper wieder als das dominierende Ideal in der Modebranche gelten. Experten führen dies unter anderem auf den zunehmenden Einsatz von Medikamenten wie Ozempic zur Gewichtsreduktion zurück. Während diese ursprünglich für Diabetes-Patienten entwickelt wurden, nutzen viele Menschen – auch in der Modeindustrie – diese Mittel, um schnelle Gewichtsverluste zu erzielen. Dadurch werden erneut ungesunde Schönheitsideale gefördert, die sowohl körperlich als auch mental schädlich sein können.

Die geringe Repräsentation von Plus-Size-Models auf den Laufstegen hat weitreichende Konsequenzen. Sie beeinflusst nicht nur die Sichtbarkeit kurviger Menschen in den Medien, sondern auch deren Selbstbild. Kritiker fordern daher strengere Vorgaben für die Modeindustrie, um eine realistischere Darstellung verschiedener Körpertypen zu gewährleisten. Einige Marken setzen bereits auf mehr Inklusivität, doch es bleibt abzuwarten, ob dieser Trend sich langfristig durchsetzt oder ob es nur eine temporäre Marketingstrategie bleibt. In jedem Fall wächst der Druck auf die Branche, echte Diversität zu zeigen, anstatt sie nur als Trendthema zu behandeln.

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